Neue GDI-Studie «Ernährung zwischen Mikrochip und Mikrobiom»

Rüschlikon, 21. September 2021 – Ausgelaugte Böden, multiresistente Keime und umgekippte Gewässer zeigen die mittlerweile unübersehbaren Schattenseiten der industriellen Landwirtschaft. Wird uns mit modernen Technologien wie Laborfleisch oder digitaler Präzisionslandwirtschaft eine Trendumkehr gelingen? Werden wir es schaffen, bescheidener zu werden? Und das auf eine Weise, die nicht nur die neuesten Hipster-Trends und Öko-Moden bedient, sondern wirklich nachhaltig ist? Solche Fragen wirft der gestern veröffentlichte neue «European Food Trends Report» des Gottlieb Duttweiler Instituts auf.

Wir Menschen sind in ungeahntem Mass ein Teil dieser Natur, denn wir sind Ökosysteme mit vielen Billionen Mikroben in uns. Ohne sie sind wir nicht überlebensfähig. Sie bestimmen nicht nur unseren Stoffwechsel, sondern beeinflussen auch unsere Gesundheit, ja sogar unsere Launen. Wir können nicht genau sagen, wo der Mensch aufhört und das Mikrobiom anfängt. Wir sind verwoben, verstrickt.

In unserem Innern spiegelt sich das Aussen. So wie der Artenreichtum um uns herum zurückgeht, so schrumpft auch die Vielfalt in unserem Mikrobiom. Heute besitzen Menschen in industrialisierten Gegenden nur noch halb so viele Mikrobenarten wie Menschen, die kaum mit der westlichen Zivilisation in Berührung gekommen sind. Viele nützliche Mikroben im Darm kommen bei uns kaum oder gar nicht mehr vor. Es gibt neben der Umweltzerstörung also auch eine «Inwelt»-Zerstörung, von der Mikrobiologen einen Zusammenhang mit vielen Zivilisationskrankheiten und modernen Autoimmunerkrankungen vermuten.

In einer Welt, die verstrickt ist, müssen wir in viel grösseren Zusammenhängen denken, wenn wir Hunger, Krankheit und Umweltzerstörung gleichzeitig bekämpfen wollen. Wie können wir die wachsende Weltbevölkerung gesund ernähren und dabei die Ökosysteme um uns herum und in uns drin erhalten oder gar wiederbeleben? Die neue GDI-Studie entwirft drei Szenarien: «Stubborn Optimism», «Radical Regeneration» und «Hard Regulations» beschreiben, wie eine mögliche Zukunft des Ernährungssystems aussehen könnte.

Der «European Food Trends Report – Die grosse Verstrickung: Ernährung zwischen Mikrochip und Mikrobiom» kann als Download bezogen werden: gdi.ch/eftr21. Für Rezensionsexemplare sowie bei Fragen oder Interview-Wünschen stehen wir gerne zur Verfügung.

Medienkontakt:

Alain Egli
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