Vision für die Apotheke 2030

Der Gesundheitsmarkt und damit das Geschäftsfeld der Apotheken verändert sich stark. Vier Entwicklungen bestimmen das Verständnis der Apotheke in zehn Jahren: sie wird mehrschichtig, verknüpft, standortunabhängig und vernetzt.
12 Mai, 2021 durch
Vision für die Apotheke 2030
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
 

Der nachfolgende Text basiert auf einem Auszug aus der GDI-Studie «Apotheke 2030», die über unsere Website bezogen werden kann.

Der fortschreitende Wandel im Gesundheitsmarkt zeigt, dass eine komplett unabhängige Apotheke in Zukunft kaum noch überleben kann und dass Netzwerke an Bedeutung gewinnen. Aber auch andere Entwicklungen verändern das Geschäftsfeld der Apotheken: Neue Technologien werden entwickelt und mit deren Einsatz mehr Daten generiert. Internationale Startups mit ihren innovativen Lösungsansätzen und alternativen Geschäftsmodellen sorgen für neue Konkurrenz. Der Online-Handel gewinnt an Bedeutung – eine Entwicklung, welche durch die Corona-Pandemie zusätzlich beschleunigt wurde. Der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen wird einfacher, die Ambulantisierung schreitet stetig voran. Zudem verändert sich die Erwartungshaltung der Kunden, Convenience wird wichtiger, Wartezeiten werden immer weniger akzeptiert.

Aus diesen Entwicklungen leitete das GDI die Vision für die Apotheke 2030 ab. Sie wird mehrschichtig, verknüpft, standortunabhängig und vernetzt sein:

Die Apotheke 2030 muss mehrschichtig verstanden werden. Diese Schichten können Teil der physischen Welt sein (z. B. Infrastruktur, Menschen, Fahrzeuge oder Medikamente) oder nur virtuell existieren (Kundendaten, Online-Plattformen, Gesundheitsdaten oder das Internet of Things). Heute hängen die ApothekerInnen noch zu sehr an der Fläche und am Standort. Es fehlt ein umfassendes Bewusstsein dafür, wie stark sie schon von der virtuellen Welt beeinflusst werden und von ihr abhängig sind. Die virtuelle Datenschichten ergänzen die physische Welt auf essentielle Art und Weise und formen ein neues, hybrides Gesamtbild.

Die meisten Schichten bestehen heute bereits: physisch (z.B. Lieferfahrzeuge, Medikamente, Strassennetz) und virtuell (Smart Assistants, Vitaldaten, Verhaltensdaten). Das Erfolgsrezept liegt in ihrer erfolgreichen Verknüpfung. Sie erlaubt eine Bündelung des Kundenerlebnisses: das Zusammenführen der realen Bedürfnisse von realen Menschen mit digitalen, vernetzten Dienstleistungen.

Eine Apotheke kann auch ohne physischen Standort erfolgreich sein. Reine Online-Modelle und Delivery-Angebote setzen neue Standards in Effizienz und Convenience. Als Einzelplayer wird es allerdings schwierig. Die Apotheke muss mit den richtigen Partnern im Ökosystem zusammenarbeiten und Synergien nutzen. Die Schnittstellen und virtuellen Schichten zwischen den realen Menschen und ihren Wohnorten, den physischen Apotheken-Standorten, den realen Medikamenten und den Delivery-Fahrzeugen sind dabei enorm wichtig.

Für die Apotheke 2030 wird zunehmend wichtiger, welche Position sie im neu entstehenden Wertschöpfungsnetzwerk einnehmen kann und mit welchen anderen MarktteilnehmerInnen sie vernetzt ist. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen, dass man als unabhängige Apotheke in Zukunft kaum noch überleben kann. Die Apotheke der Zukunft beruht vermehrt auf Beziehungen und Kooperationen.

Studie, 2020 (kostenloser Download)

Sprachen: Deutsch, Französisch
Format: PDF
Im Auftrag von: pharmaSuisse

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Die Apotheke der Zukunft kann nicht als alleinstehende Einheit betrachtet werden. Sie wird immer mehr in ein komplexes Ökosystem mit anderen Akteuren eingebunden werden. Wie das Ökosystem der Apotheke 2030 aussieht, skizziert eine GDI-Studie.

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