Christine Schäfer: «Wir sollten bescheidener und gesünder werden»

Wenn uns unsere Gesundheit und die des Planeten lieb sind, müssen wir unsere Essgewohnheiten ändern, sagt Christine Schäfer. Mit dem «Migros-Magazin» sprach die GDI-Food-Expertin  über hilfreiche Mikroben, vertikale Farmen und Fleisch aus dem Labor.
24 November, 2021 durch
Christine Schäfer: «Wir sollten bescheidener und gesünder werden»
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
 

Der nachfolgende Text basiert auf einem Interview-Auszug aus dem «Migros-Magazin».

Christine Schäfer: Vermutlich schon, auch in den vergangenen zehn Jahren hat sich schliesslich einiges verändert. Es werden sicher noch mehr Menschen Wert auf gesundes, nachhaltiges Essen legen. Viele werden deutlich weniger Fleisch essen, umso mehr als die pflanzenbasierten Alternativen laufend besser werden.

Unsere Ernährung wird personalisierter. Wir verstehen immer besser, was uns persönlich guttut und was weniger, denn das ist sehr individuell. Gut möglich also, dass dann beim gemeinsamen Familienessen jeder etwas ganz anderes auf dem Teller hat. Entweder aus gesundheitlichen oder aus ethischen Gründen. Teilweise ist das heute schon so, etwa wenn Vegetarierinnen oder Veganer in der Runde sitzen.

Es gibt einen idealen Speiseplan, der die Gesundheit des Einzelnen ebenso sicherstellen würde wie die des Planeten. Wir in Europa müssten dafür unseren Konsum an tierischen Produkten stark reduzieren, also viel weniger Fleisch, Milch, Käse, Eier – auch weniger Zucker und Alkohol –, dafür deutlich mehr Gemüse, Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte.

Als Teil der globalen Gemeinschaft können wir uns unsere aktuelle Form des Konsums im Grunde schon heute nicht mehr leisten. Aber wir bekommen die Konsequenzen unseres Verhaltens bisher kaum zu spüren, weshalb der Druck für Veränderungen gering ist. Ich kenne aber Leute, die nach diesem nassen Schweizer Sommer mit heftigen Sturmschäden nachdenklicher geworden sind. Sie realisieren, dass die Folgen uns auch hier treffen können, nicht nur in fernen Ländern, wo Menschen unter Hitze, Dürre oder Bränden leiden.

Lieber gestern als morgen. Kurz gesagt sollten wir bescheidener und gesünder werden. Wir essen tendenziell zu viel vom Falschen und zu wenig vom Richtigen, haben zu oft tierische Proteine auf dem Teller, werfen zu viel Essen weg, verpacken zu viele Produkte in Plastik und importieren zu viele Lebensmittel aus dem fernen Ausland.

Die Antwort auf diese Frage und noch viel mehr lesen Sie im vollständigen Interview des «Migros-Magazin».

GDI-Studie Nr. 50 / 2021

Sprache: Deutsch, Englisch

Format: PDF, 50 Seiten

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