European Food Trends Report (PDF), 2021, d

Die grosse Verstrickung: Ernährung zwischen Mikrochip und Mikrobiom
Autoren: Christine Schäfer, David Bosshart, Karin Frick, Tomma Schröder
GDI Studie Nr. 50
Sprachen: Deutsch, Englisch
2021
http://doi.org/10.59986/TXEJ5535

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    Diese Kombination existiert nicht.

    Der European Food Trends Report 2021 enthält:

    • Infografiken
    • Diagramme
    • Exkurs «Keime»
    • Future-Food-Szenarien
    Zusammenfassung


    Wir Menschen sind in ungeahntem Mass ein Teil der Natur, denn wir sind ein Ökosystem mit vielen Billionen Mikroben in uns. Ohne sie sind wir nicht überlebensfähig. Sie bestimmen nicht nur unseren Stoffwechsel, sondern beeinflussen auch unsere Gesundheit, ja sogar unsere Launen. Wir können nicht genau sagen, wo der Mensch aufhört und das Mikrobiom anfängt. Wir sind verwoben, verstrickt – «entangled».

    Unser Mikrobiom verkümmert

    In unserem Innern spiegelt sich das Aussen. So wie der Artenreichtum um uns herum zurückgeht, so schrumpft auch die Vielfalt in unserem Mikrobiom. Heute besitzen Menschen in industrialisierten Gegenden nur noch halb so viele Mikrobenarten wie Menschen, die kaum mit der westlichen Zivilisation in Berührung gekommen sind. Viele nützliche Mikroben im Darm kommen kaum oder gar nicht mehr vor. Es gibt neben der Umweltzerstörung auch eine «Inwelt»-Zerstörung, die von Mikrobiologen mit vielen Zivilisationskrankheiten und modernen Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht wird.

    Das Zeitalter der Biologie

    Das Zeitalter der Chemie wird nun abgelöst durch ein Zeitalter der Biologie. Entwicklungen in der modernen Gentechnologie, der synthetischen Biologie, aber auch neuen Technologien in der Lebensmittelproduktion zeigen zudem, dass auch die Grenze zwischen Biologie und Technik zunehmend verschwimmt.

    • Wird uns mit modernen Technologien wie Laborfleisch oder digitaler Präzisionslandwirtschaft eine Trendumkehr gelingen?
    • Werden wir es schaffen, bescheidener zu werden?
    • Und das auf eine Weise, die nicht nur die neuesten Hipster-Trends und Öko-Moden bedient, sondern wirklich nachhaltig ist?

    Solche Fragen wirft der «European Food Trends Report – Die grosse Verstrickung: Ernährung zwischen Mikrochip und Mikrobiom» des Gottlieb Duttweiler Instituts auf.

    Drei Szenarien für eine Zukunft des Ernährungssystems

    In einer Welt, die verstrickt – «entangled» – ist, müssen wir in viel grösseren Zusammenhängen denken, wenn wir Hunger, Krankheit und Umweltzerstörung gleichzeitig bekämpfen wollen. Der «European Food Trends Report 2021» entwirft drei Szenarien, die beschreiben, wie eine mögliche Zukunft des Ernährungssystems aussehen könnte:

    • Stubborn Optimism: Das Foodsystem verändert sich im Kern nicht, alle Stufen des Wertschöpfungsnetzwerks werden jedoch smarter, effizienter und produktiver. Mit der richtigen Technologie sind alle Probleme lösbar, so das vorherrschende Narrativ.
    • Radical Regeneration: Die Deglobalisierung des Foodsystems steht im Zentrum. Ziel ist nicht die Ernährungssicherung sondern die Ernährungssouveränität. Es wird nur angebaut und produziert, was unter den gegebenen Bedingungen Sinn ergibt und den Bedürfnissen der regionalen Bevölkerung entspricht. 
    • Hard Regulations: Die Leitlinien für das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk werden von einer zentralen Kontrollstelle vorgegeben. Dies kann ein Staat, eine Organisation, ein privates Unternehmen oder eine künstliche Intelligenz sein, die das Foodsystem und damit auch den Speisezettel und die Gesundheit ihrer Bevölkerung kontrolliert.