Gutes Gewissen aus dem Labor?

So steht es um die Akzeptanz von kultiviertem Fleisch
Autoren: Christine Schäfer, Petra Tipaldi und Johannes C. Bauer
GDI Studie Nr. 54
Sprache: Deutsch, Englisch
2023

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    Diese Kombination existiert nicht.

    Italien verhängte im November 2023 ein Verbot für die Produktion, den Verkauf und den Import von Laborfleisch, was für die Industrie um zellbasiertes Fleisch ein Rückschritt ist. Doch neben der Verfügbarkeit sind Bildung, Information und der Preis ebenfalls essentiell, damit Fleisch aus Zellkulturen in der breiten Bevölkerung akzeptiert und konsumiert wird, so das neue Trend-Paper «Gutes Gewissen aus dem Labor? So steht es um die Akzeptanz von kultiviertem Fleisch»

    Schweizer*innen weniger offen für kultiviertes Fleisch

    Für 66 % der Schweizer*innen ist es eher unwahrscheinlich, dass sie Laborfleisch probieren würden, so die Umfrage. Nur Insekten und Kaffee aus Pilzen steht die Schweizer Bevölkerung noch misstrauischer gegenüber. Diese würden 72 % bzw. 67 % nicht probieren. Bei CBD- und THC-haltigen Lebensmitteln sind es hingegen nur 42 %.

    Im Vergleich zu anderen Ländern sind Schweizerinnen und Schweizer deutlich skeptischer gegenüber kultiviertem Fleisch. So würden 45 % der US-Amerikaner Fleisch aus dem Labor probieren, in der Schweiz sagen das nur 20 %. 15 % sind hierzulande noch unentschlossen.

    Vier Faktoren helfen der Akzeptanz von Laborfleisch

    Damit Fleisch aus Zellkulturen in der breiten Bevölkerung akzeptiert wird, braucht es laut den GDI-ForscherInnen Bildung, Information, Verfügbarkeit und einen Preis ähnlich dem von konventionellem Fleisch. Die meisten Konsument*innen möchten für kultiviertes Fleisch nicht mehr bezahlen als für Fleisch von Tieren. Hier könnte ein Paradigmenwechsel wie die Einführung von True Prices der Verbreitung helfen: durch den Einbezug von sozialen und ökologischen Kosten würde tierisches Fleisch teurer, kultiviertes Fleisch günstiger.

    Deutsch: http://doi.org/10.59986/LIXI3222

    Englisch: http://doi.org/10.59986/QICD3805

    Autor*innen

    Christine Schäfer

    Christine Schäfer ist Senior Researcher und Referentin am GDI Gottlieb Duttweiler Institut und analysiert gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Veränderungen mit den Schwerpunkten Food, Konsum und Handel.

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    Dr. Petra Tipaldi

    Dr. Petra Tipaldi ist Senior Researcher am Gottlieb Duttweiler Institut. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin analysiert gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Veränderungen mit den Schwerpunkten Food, Konsum und Handel.

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    Dr. Johannes C. Bauer

    Dr. Johannes C. Bauer ist Head Think Tank am Gottlieb Duttweiler Institut. In seiner Forschung untersucht er Veränderungen im Konsum- und Kaufverhalten, die Zukunft des Handels vor dem Hintergrund langfristiger Konsum-, Technologie- und Geschäftsmodell-Trends sowie Chancen und Risiken der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft.

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